Deutsche Geschichte 1918-1945, C.H. Beck 2022, 638 S., 32 Euro
Michael Wildt, bis vor Kurzem Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, wählt einen besonderen Ansatz für sein Buch. Sehr wohl auf breiter Literaturbasis, setzt der Autor den Schwerpunkt auf Tagebuchaufzeichnungen bekannter und unbekannter Menschen wie Viktor Klemperer und der Hamburgerin Luise Solmitz. So gelingt es ihm, von unten und von außen den Zeitlauf zu betrachten und quellenkritisch exemplarische Ereignisse deutscher Geschichte zu analysieren. Hier steht einmal nicht das vielfach beschriebene Handeln der Herrschenden im Mittelpunkt. Das Ergebnis: elegant geschriebene Geschichtswissenschaft und auch Laien unbedingt zur Lektüre zu empfehlen.