Hanser 2021, 280 S.
Eltern, man glaubt, sie zu kennen. Monika Helfer weiß nicht, wer ihr Vater wirklich war. Dieser Mann war Kriegsversehrter, Bücherliebhaber, Erholungsheimleiter. Seine Kinder hat er kaum wahrgenommen, die sollten nur brav und unauffällig sein. Die Tochter taucht ein in Erinnerungen. Sie beschreibt das Leben oben auf einem Berg, 1220 m hoch, die Anstrengung, Entbehrung, die Anziehungskraft zwischen den Eltern. Stets im Mittelpunkt „Vati“, der Bücherliebhaber, der als Kind „Ivanhoe“ abschrieb, um es zu besitzen. Er rettete eine Bibliothek, war anschließend überzeugt, für den Diebstahl ins Gefängnis zu müssen und schluckte Gift. Aus Einzelteilen wird ein Bild von einem Leben zusammengefügt. Am Ende des Romans bleibt die Überzeugung, etwas ganz Besonderes gelesen zu haben.