Vorüberlegungen zur Gründung eines Buchladens in Eimsbüttel gab es seit 1976. Zum Konzept der Gründermütter und -väter gehörte dabei von Anfang an, den „Buchladen in der Osterstraße“ als undogmatische Stadtteilbuchhandlung und Kommunikationstreff für das Viertel zu entwickeln, um keinesfalls nur den Uni-Campus zu bedienen oder sich durch engstirnige politische Entscheidungen selbst das literarische und politische Sortiment zu beschneiden.
Am 1. April 1978 war es schließlich so weit: Lundia, die kesse Fichte, war anständig gefüllt mit guter Literatur und der Buchladen öffnete zum ersten Mal seine Pforte. Und um gar nicht erst in den Verdacht der hippiemäßigen Unzuverlässigkeit zu geraten, wurde als morgendliche Öffnungszeit 9 Uhr verbindlich festgelegt. Mithilfe von vielen privaten Kleinkrediten war das benötigte Stammkapital zur Gründung der GmbH zusammengekratzt worden.
Mit viel Unterstützung aus dem Stadtteil und von Freundinnen und Freunden entwickelte sich der Buchladen schnell zur Anlaufstelle für politisch und literarisch interessierte Menschen in Eimsbüttel und darüber hinaus. Bereits ab dem zweiten Geschäftsjahr konnte mit der Rückzahlung der Privatkredite begonnen werden.
Während bald in Bonn die geistig-moralische Wende ausgerufen wurde, funktionierte der Buchladen in den 1980er-Jahren – eingebettet in die sozialen Bewegungen dieser Zeit. Ob Friedensbewegung, Anti-AKW-Bewegung oder Stadtteilinitiativen: Die Belegschaft des Buchladens zeigte Präsenz durch Büchertische und inhaltliche Einmischung. Persönliche Kontakte ermöglichten den ersten Einstieg ins universitäre Bibliotheksgeschäft, der Buchladen war auf einem ökonomisch guten Weg.