Jean

Malaquais,

Planet ohne Visum

(Ü: Nadine Püschel), Edition Nautilus 2022, 661 S., 32 Euro

75 Jahre hat es gedauert, bis dieser große und großartige Exilroman endlich ins Deutsche übersetzt wurde. Marseille ist im Sommer 1942 noch nicht von den Deutschen besetzt. Tausende von Menschen, Verfolgte der Nationalsozialisten und des Vichy-Regimes, hoffen noch auf Rettung durch Ausreise. Der 1908 in Warschau geborene Autor Jean Malaquais war einer derjenigen, die noch rechtzeitig ein Schiff im Hafen von Marseille fanden.
Planet ohne Visum erzählt die Geschichte von Flucht, Verrat, Heimatverlust, Identität und politischen Idealen, ohne dabei zum Thesenroman zu verkommen. Erste Kritiken zogen bereits Vergleiche zu Seghers Transit und Döblins Berlin Alexanderplatz. Last Exit Marseille. Vielleicht der Roman des Jahres!