Kiepenheur & Witsch 2022, 310 S., 22 Euro
Das neue Buch von Bettina Flitner vorstellen? Kann man machen, muss man aber nicht – haben ja alle anderen bereits drüber gesprochen.
Kann man aber ja doch. Es ist einfach ziemlich gut.
Erzählt wird die Geschichte einer Befreiung durch das Schreiben. Eine privilegierte Kindheit in den 1970er-Jahren in einer bürgerlichen, reformpädagogisch geprägten Familie und deren Zersetzung durch die egozentrischen Eltern. Flitner erzählt vom Aufwachsen in einer von Depressionen geprägten Familie. Über das Unvermögen, den Suizid der Mutter als Heranwachsende und Jahre später den Suizid der geliebten Schwester zu verkraften. Die Autorin entdeckt auch Komisches im Schrecklichen,
erzählt völlig unsentimental und klar – die Bildsprache der Fotografin? Auf alle Fälle ein Buch, vor dem man sich wortlos verneigt.