(Ü: Christine Ammann), Kunstmann 2024, 176 S., 22 Euro
Zeno, ein 15-jähriger neapolitanischer jugendlicher Kleinkrimineller, sitzt ein auf der Gefängnisinsel Nisida vor Neapel, weil er in Notwehr einen anderen Dealer erschossen hat. Seine Lehrerin im Knast ermuntert ihn, seine Geschichte aufzuschreiben und von seinen Ängsten und Träumen zu berichten. Als Belohnung winkt Freigang zu seiner Mamma an Weihnachten. Und Zeno beginnt zu schreiben. Er erinnert sich an seine Eltern, träumt von seiner Freundin, beklagt die Zustände im Gefängnis und übt Kritik am Besuch des Papstes in Neapel. Ungefiltert und ehrlich ist Zenos „Protestschrift“ und wahrhaftig seine Wut auf alle Ungerechtigkeiten. Es kommt zum Besuch bei Mamma. Aber nur kurz. Ein mitreißendes Buch mit Witz, Tragik und vielen Wahrheiten.