AvivA 2024, 336 S., 24 Euro
Der Name Gudrun Ensslin ist allen bekannt, aber wer war die neben Ulrike Meinhof wichtigste Aktivistin der ersten Generation der RAF eigentlich? Die Autorin geht Ensslins Leben von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod in Stammheim nach. Dabei untersucht sie die verbreiteten Behauptungen genau – denn das Bild Gudrun Ensslins ist vor allem durch Stefan Austs populäres Buch Der Baader-Meinhof-Komplex geprägt sowie durch die Erinnerungen von Gudruns Mutter und Schwester. Dass Gudrun Ensslin keine pflichtbewusste Pfarrerstochter oder Andreas Baader hörig, sondern als Mädchen und Frau neugierig, offen und aktiv war und sich selbstbestimmt für ihr politisches Denken und Handeln entschied, macht Ingeborg Gleichauf sehr plausibel.