Suhrkamp 2022, 224 S., 23 Euro
Eine österreichisch-koreanische Schriftstellerin namens Fran, die Icherzählerin, reist als Writer in Residence in eine US-amerikanische Kleinstadt und quartiert sich bei einer älteren Dame ein. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Kindheitsgeschichte des abwesenden Ehemanns der Vermieterin, Dany Truttmann, dokumentiert in fiktiven Akten des Sozialdienstes, die auf einer wahren Begebenheit beruhen. Dany wurde 1953 als uneheliches Kind von seiner Mutter zur Adoption freigegeben. Im Heim vermutet man, dass der Junge einen nicht weißen Vater hat. Ausführlich ist in der Akte festgehalten, was dieser Verdacht im rassistischen Amerika der damaligen Zeit auslöste: den Beginn einer Treibjagd der Sozialarbeiterinnen gegen die leibliche Mutter. Spannende Doku-Fiction – absolut empfehlenswert!