Mathijs

Deen,

Unter den Menschen

(Ü: Andreas Ecke), Insel 2022, 190 S., 11 Euro

Nach dem Unfalltod seiner Eltern kehrt Stille in Jans Leben ein, der von nun allein auf dem Hof an der Nordseeküste und von vorgekochten Tiefkühlrationen seiner Mutter lebt. Um nicht völlig zu vereinsamen, beschließt er, eine Kontaktanzeige aufzugeben. Prompt erhält er eine Antwort und trifft auf die Städterin Wil, die ihre ganz eigene Version vom Glück sucht und um jeden Preis in einem Haus am Meer leben will. Es scheint, als würden hier zwei verschrobene, unvereinbare Welten aufeinanderprallen. Doch beide wollen ihrer sozialen Isolation etwas entgegensetzen und öffnen sich für ein Miteinander und Intimität. Dieser lakonische Roman trifft auf wunderbare Weise die Nuancen zwischen Aussichtslosigkeit und Lebenslust und allem Menschlichen dazwischen.