Simone Buchholz stellt ihren neuen Kriminalroman „Mexikoring“ vor
Datum: 22.11.2018
In Hamburg brennen die Autos. Jede Nacht, wahllos angezündet. Aber in dieser einen Nacht am Mexikoring, einem Bürohochhäuserghetto im Norden der Stadt, sitzt noch jemand in seinem Fiat, als der anfängt zu brennen: Nouri Saroukhan, der verlorene Sohn eines Clans aus Bremen. War er es leid, vor seiner Familie davonzulaufen? Hat die ihn in Brand setzen lassen? Und was ist da los, wenn die Gangsterkinder von der Weser neuerdings an der Alster sterben?
Staatsanwältin Chastity Riley taucht tief ein in die Welt der Clan-Familien. Nach und nach erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Und sie bekommt Einblick in Nouri Saroukhans Geschichte. Es ist die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis. Und es ist die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammenkommen durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist?
Das Buch ist im September 2018 im Suhrkamp Verlag erschienen.
__________________________________________________________________________________
„LESEN HILFT“. Große Benefizlesung zugunsten von Sea-Watch e.V.
Datum: 06.11.2018
Hamburgs unabhängige Buchhandlungen für die Rettung von flüchtenden MenschenVeranstaltungsort: Hauptkirche St.Katharinen
Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg
„LESEN HILFT“
Hamburgs unabhängige Buchhandlungen für die Rettung von flüchtenden Menschen.
So lautet das Motto unter dem sich 28 Hamburger Buchhandlungen zusammengefunden und diese großartige Veranstaltung, in Kooperation mit Sea-Watch, auf die Beine gestellt haben.
Sechs Autorinnen und Autoren haben sich sofort bereit erklärt, auf ihr Honorar zu verzichten und für uns zu lesen.
Mit dabei:
Isabel Bogdan, Simone Buchholz, Arne Dahl, Karen Köhler, Abbas Khider, Sasa Stanisic
Moderation: Julia Westlake
Sämtliche Erlöse aus den Karten- und Buchverkäufen, sowie alle Spenden gehen direkt an Sea-Watch e.V.
__________________________________________________________________________________
Jérôme Leroy liest aus seinem neuen Roman „Die Verdunkelten“
Datum: 16.10.2018
Man nennt sie die „Verdunkelten“. Plötzlich gehen sie, ohne eine Spur verlassen sie ihre Partner, Ehefrauen, Kinder, Haustiere – so viele, dass die Polizei nicht einmal mehr Vermisstenanzeigen aufnimmt. Sie lösen sich in Luft auf, wie die ganze Epoche sich auflöst: Öffentliche Gebäude und Plätze sind von Attentaten verwüstet, der Müll wird nicht mehr abgeholt, Tränengas hängt in der Luft. Seit den Anschlägen von 2015 befindet sich Frankreich in einem Zustand ständigen Aufstands. Der Geheimdienst versucht, dem Phänomen auf die Spur zu kommen.
Auch Guillaume Trimbert, 55 Jahre alt, Autor, ehemaliger Lehrer, ehemaliger Ehemann, ehemaliger Held linksextremer Demos, hat genug. Agnès Delvaux, Capitaine des Geheimdienstes, beobachtet ihn. Doch was treibt Capitaine Agnès Delvaux dazu, nicht nur seinen Briefkasten zu durchwühlen, sondern auch an seinen Hemden zu schnuppern und seine Platten zu hören?Immer tiefer dringt sie in sein Leben ein – und damit auch in ihre eigene Vergangenheit …
Siebzehn Jahre später, in einem idyllischen Weiler, erzählt Agnès ihrer Tochter Ada, was ihr Leben verändert hat zu einer Zeit, als sich die Welt veränderte.
__________________________________________________________________________________
Max Annas liest aus seinem aktuellen Roman „Finsterwalde“
Datum: 01.09.2018
Eine Veranstaltung im Rahmen der „Langen Nacht der Literatur“
Eine beklemmende Zukunftsvision für unser Land – von einem Meister des politischen Kriminalromans.
So könnte es kommen, vielleicht schon sehr bald: Die EU gibt es nicht mehr. Überall in Europa haben Nationalisten und Fremdenfeinde das Sagen. Leute ohne deutschen Pass werden aus ihren Wohnungen abgeholt, Staatsbürgerschaften aufgekündigt. Die meisten Deutschen mit fremden Wurzeln befinden sich in Übergangslagern, sie hoffen auf eine internationale Lösung, ein Abkommen mit einem Land, das sie aufnehmen wird. Doch auch die korruptesten Regimes weigern sich. Zu schlecht integrierbar, heißt es. Was sie meinen ist: zu viel aufrührerisches Potential.
In Finsterwalde, einer geräumten Provinzstadt, hat man Tausende Schwarze kaserniert. Unter ihnen Marie mit ihren beiden Kindern. Die Versorgung ist spärlich, die Grenzzäune sind streng bewacht, Strukturen müssen erst noch geschaffen werden. Die Devise heißt Überleben. Da geht das Gerücht, in Berlin seien drei schwarze Kinder zurückgeblieben, vergessen von allen. Marie beschließt, einen Weg aus dem Lager zu finden, um die drei vor dem sicheren Tod zu retten.
Parallel dazu erzählt der Roman von einem griechischen Paar, angeworben wie viele andere, um die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu füllen. Die Ärztin Eleni bekommt eine verwaiste Praxis in Berlin zugewiesen. Theo findet Spuren der früheren Besitzerin – Marie – und macht sich gegen alle Verbote auf die Suche nach ihr.
__________________________________________________________________________________
Dominique Manotti liest aus ihrem neuen Roman „Kesseltreiben“
Moderation, Übersetzung und deutscher Text: Iris Konopik
Datum: 12.06.2018
Die Polizistin Noria Ghozali, eingesetzt bei der Terrorbekämpfung des französischen Inlandsgeheimdienstes, fällt in Ungnade, als ihr jüngerer Bruder nach Syrien in den Dschihad zieht, und wird in die randständige Abteilung „Unternehmenssicherheit“ versetzt. Dort verfolgt man aktuell die Aktivitäten um den Orstam-Konzern, dem französischen Weltmarktführer im Kraftwerksbau. Bald tobt eine grenzübergreifende Übernahmeschlacht um Frankreichs großen Energiekonzern. Am Flughafen JFK in New York wird ein Orstam-Manager verhaftet. Der Vorwurf lautet: Bestechung beim Indonesiengeschäft. Noria Ghozali ermittelt unter Hochdruck und gerät schnell in ein Machtgeflecht aus Wirtschaft, Politik und Spionage, das schwer zu durchschauen ist.
Dominique Manotti schildert in einem rasanten Plot das von organisierter Kriminalität kaum mehr unterscheidbare Zusammenwirken von Unternehmerhandeln, Regierungspolitik und Geheimdienstaktivitäten.
Dominique Manottis „Kesseltreiben“ ist im Mai 2018 im Argument Verlag erschienen und kostet 19 Euro.
„Manotti gehört zu den führenden Krimiautoren der gegenwärtigen Welt. Ein literarisches Ereignis, intelligenter kann Literatur nicht sein und packender kein Krimi“, findet der Deutschlandfunk. Das finden wir auch!
______________________________________________________________________
„Warum so verlegen?“ Ein Abend mit Hanna Mittelstädt und Katharina Picandet von der Edition Nautilus
Datum: 30.05.2018
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Warum so verlegen?“ präsentieren wir unabhängige und spannende Verlage, stellen deren aktuelles Programm vor und blicken mit unseren Gästen hinter die Kulissen des Verlagsalltags.
Der unabhängige Verlag Edition Nautilus aus Hamburg fischt seit über vierzig Jahren nach Perlen im Büchermeer.
Neben ausgesuchter deutscher und internationaler Belletristik sowie hochwertiger Kriminalliteratur zählen anarchistische und situationistische Schriften ebenso zum Verlagsprofil wie die Flugschriften-Reihe mit politischen Texten zu aktuellen Debatten.
Autoren wie Shumona Sinha, Isabel Fargo Cole, Jochen Schimmang, Laurie Penny, Deniz Yücel, Matthias Wittekindt und Jerôme Leroy repräsentieren auf unterschiedliche Weise den Leitsatz des Verlages: „Unkonventionell, eigenwillig, kämpferisch! “
__________________________________________________________________________________
„Antisemitismus im Fußball“. Vortrag von Florian Schubert
Datum: 22.05.2018
Buchvorstellung „Fußball in der nationalsozialistischen Gesellschaft: Zwischen Anpassung, Ausgrenzung und Verfolgung“Diskriminierendes Verhalten und gewalttätige Angriffe auf Spieler, Schiedsrichter und Fans sind Begleiterscheinungen des populären Fußballs. Wann und vor welchen Hintergründen begann der Antisemitismus eine Rolle zu spielen und wie reagierten die Vereine, Verbände sowie die in der Antidiskriminierungsarbeit engagierten Fangruppen darauf? Einleitend wird Herbert Diercks den Ende 2017 erschienenen Sammelband „Fußball in der nationalsozialistischen Gesellschaft: Zwischen Anpassung, Ausgrenzung und Verfolgung“ vorstellen, in dem u. a. der Beitrag von Florian Schubert publiziert ist. Namhafte Autoren sind in diesem Buch mit deutlichem inhaltlichem Schwerpunkt auf den Norddeutschen Raum vertreten. Es erschien als Heft 18 der von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme herausgegebenen Zeitschrift „Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland“.
Der Sport- und Politikwissenschaftler Florian Schubert stellt an diesem Abend die Ergebnisse seiner diesbezüglichen Forschungen vor und veranschaulicht diese mit zahlreichen Fotos.
______________________________________________________________________
„Whiteout“ und White Wine. Anne von Canal liest und schenkt ein
Datum: 08.05.2018
Whiteout ist ein meteorologisches Phänomen in Polargebieten, der Zustand von Orientierungslosigkeit, wenn man durch Nebel oder Sturm die Horizontlinie nicht mehr sieht. „Whiteout“ heißt auch Anne von Canals Roman über Hanna, die in der Antarktis forscht und dort vom Tod einer Freundin erfährt. Hanna leitet ein Expeditionsteam, das Eiskerne und die darin erstarrte Klimageschichte untersucht. „Whiteout“ lebt von der Spannung, ob es Hanna und ihrer Gruppe gelingt, an die Tiefen des Eises heranzukommen. Dann erreicht Hanna eine E-Mail ihres Bruders, die lautet: „Lieber Amundsen, Scott ist tot. Melde dich, Wilson“ und Hanna fällt in ihre Vergangenheit, als sie mit Jan und Fido ein unzertrennliches Trio bildete, beflügelt durch das Hörspiel „Wettlauf zum Südpol“. Polarforscher wollten sie werden, doch nur Hanna hat ihren Traum verwirklicht. Anne von Canal erzählt spannend von der Extremsituation in der Antarktis, wie auf einer weißen Leinwand, auf der die bunten Bilder der Vergangenheit besser zum Leuchten kommen.
Aus Anlass unseres 40-jährigen Buchladen-Jubiläums bringt Anne von Canal zur Lesung Weine von ihrem Familienweingut an der Mosel mit und schenkt aus.
Anne von Canal arbeitete im Verlagswesen und als Übersetzerin, bevor sie sich selbst dem Schreiben widmete. Sie lebt an Mosel und Elbe.
Ihr Roman „Whiteout“ ist im Mare Verlag erschienen und kostet 20 Euro.
__________________________________________________________________________________
„40 Jahre Buchladen in der Osterstraße – der Jubiläumsempfang“
Datum: 03.05.2018
Wir freuen uns, Euch im Buchladen begrüßen zu dürfen, um bei Prosecco, Wein und Häppchen auf das Buchladen-Jubiläum anstoßen zu können. Vielleicht gibt es auch eine kurze Rede. Auf jeden Fall gibt es Musik in und vor dem Laden. Der begnadete Musiker Ulrich Kodjo Wendt wird mit seinem diatonischen Knopfakkordeon den Buchladen erklingen lassen.
__________________________________________________________________________________
Detlef Siegfried: 1968. Protest, Revolte, Gegenkultur
Datum: 24.04.2018
Buchvorstellung und Diskussion.
Hinter der Zeitenwende von 1968 steckt mehr als nur eine politische Revolte: Männer ließen sich die Haare lang wachsen, Frauen wollten endlich die Pille nehmen dürfen, Drogen wurden konsumiert, Musikfestivals, Kommunen und neue Zeitschriften stellten das vorhandene Weltbild auf den Kopf. So unterschiedliche Heldenfiguren wie Rudi Dutschke, Che Guevara, Twiggy, Jimi Hendrix und Mao Tse-tung traten auf den Plan, während die deutsche Politik noch mit dem Vermächtnis der NS-Zeit zu kämpfen hatte. Detlef Siegfried ist Professor für neuere deutsche und europäische Geschichte an der Universität Kopenhagen. Er hat mehrere Bücher zu Alltagskultur, Pop und Linksradikalismus in der Bundesrepublik veröffentlicht.
Es wäre jedoch ein Irrtum, zu glauben, alles habe erst 1968 begonnen. Detlef Siegfried zeigt, welche gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Ereignisse schon im Vorfeld nötig waren, damit die Revolte der Schüler, Studenten und Lehrlinge Fahrt aufnehmen konnte. Dabei lässt er nicht nur die Gegenkultur in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt am Main wieder aufleben, sondern rückt auch Schauplätze aus der bundesrepublikanischen Provinz ins Rampenlicht. Doch wie viel revolutionäre Dynamik ließ sich in die „roten“ Siebzigerjahre hinüberretten? Und was wurde eigentlich aus all den Linken?
Das Buch „1968. Protest, Revolte, Gegenkultur“ ist im Februar im Reclam Verlag erschienen und kostet 28 Euro.
__________________________________________________________________________________
„Der deutsche Polar“ mit Friedemann Hahn und Roland Spranger
Datum: 07.03.2018
Friedemann Hahn liest aus seinem Roman „Foresta Nera“ Friedemann Hahn, 1949 nahe der Schweizer Grenze geboren, ist Maler und Dichter, wurde mit vielen Kunstpreisen ausgezeichnet und lehrte seit 1991 als Professor für Malerei an der Kunsthochschule Mainz. „Foresta Nera“ erscheint im März 2018 im Polar Verlag und kostet 16 Euro.Nichts ist so bedrückend wie die Langeweile. Da helfen auch Drogen und Alkohol nicht weiter. Als der Journalist Sascha einem lokalen Drogendeal auf die Spur kommt, sieht er plötzlich seine Chance. Der Dealer Max gerät derweil in eine Polizeikontrolle. Im Leben dieser beiden Männer sind es jedoch die Frauen, die den Ausbruch aus ihrem eintönigen Leben wagen, während um sie herum längst Autos und Flüchtlingsheime in Brand gesetzt werden.
Roland Spranger, Jahrgang 1963, lebt und arbeitet in Hof. Für seinen Thriller „Kriegsgebiete“ erhielt er 2013 den Friedrich-Glauser-Preis. „Tiefenscharf“ erscheint im Februar 2018 im Polar Verlag und kostet 18 Euro.
Roland Spranger liest aus seinem Roman „Tiefenscharf“
Eine blutige Spur zieht sich durch den Schwarzwald: ehemalige Nazis kämpfen in der französischen Fremdenlegion, Mädchen verschwinden, ein Maler wird erschossen, ein Mitglied der Organisation Gehlen hingerichtet. Der Polizist Hans Cremer vermutet einen Zusammenhang zwischen diesen Morden und Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Die Vergangenheit holt die Täter ein. „Foresta Nera“ ist eine Reise in die Finsternis, nicht nur des Waldes.
__________________________________________________________________________________
Laurence Tardieu liest aus „So laut die Stille“
Übersetzung und Moderation Kirsten Gleinig
Datum: 12.01.2018
Die Ich-Erzählerin ist Schriftstellerin und will einen Roman über das Haus ihrer Großeltern in Südfrankreich schreiben. Das muss verkauft werden und sie will ihre glücklichsten Momente an diesem Zufluchtsort bewahren. Zeitgleich stürmen in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung Terroristen die Redaktion von „Charlie Hebdo“. Der Anschlag raubt ihr jegliches Gefühl von Sicherheit; das Gemetzel lässt sie erstarren. Schreibend versucht sie, ihre Welt wieder zusammenzusetzen.
Und es ist das Besondere an diesem Roman, dass hier Worte für die empfundene Sprachlosigkeit bei jedem wiederkehrenden Terrorakt gefunden werden. Subjektiv wird beschrieben, wie es sich in dieser Situation anfühlt, die eigenen Kinder zur Schule zu schicken, trotz Polizeipräsenz. Der Autorin gelingt es, trotz latenter Bedrohung Wege in die Zukunft aufzuzeigen.Der Roman „So laut die Stille“ ist im Herbst 2017 in der edition fünf erschienen und kostet 19,00 Euro.
Laurence Tardieu wurde 1972 in Marseille geboren und lebt mit ihrer Familie in Paris. Bereits im Alter von sechs Jahren begann sie zu schreiben und hat seit 2000 zehn Bücher veröffentlicht.